GRIP 10

01.12.1994

Filmtheater Valentin

LAST EXIT HÖCHST

Von Nicole Mosleh

Seit dem 15. April 94 hat das neue Programmkino seine Pforten geöffnet. In dem verstrichenen dreiviertel Jahr hat man in Höchst alles dafür getan, frischen Wind in die Programmkinolandschaft zu bringen. Das Programmspektrum erstreckt sich von Mitternachtskultfilmen am Wochenende (so z. B. die David Cronenberg - Reihe, Filme von David Lynch, die schon lange nicht mehr gezeigt wurden, wie Elefantenmensch u. ä. ), Klassiker aus dem Repertoirebereich, einer Asiatischen Reihe (beeindruckend hier: Das Rote Kornfeld, der offiziell gar nicht mehr verliehen wird [ Dank an Robert Stubborn' Kerber], großes Unterhaltungskino, sowie Kinderfilmen zum familien-freundlichen Preis von DM 5, - für alle.

Daneben bemühen sich die Programmacher Robert Kerber, Wichard von Freier, Werner Rosmaity und Holger Ziegler (sie haben Maria Wismeth nach internen Unstimmigkeiten abgelöst) um thematisch zusammenhängende Veranstaltungen in Richtung Theater, Musik und Kino. Hier wäre aufzuzählen: Kinofrühstück mit Musik und Film, die West African Roots Night (Musik und als Film "Yeelen"), zwei "Raumpatroullie-Orion-Abende", Dale Barlow, eine australische Jazzband mit dazugehörigem Film "Dingo" und eine Theateraufführung von Veronika Brendels "Tagträumer"; der Film hierzu: "Die Liebenden von Pont-Neuf".

Für alle die, die nun bereuen, nicht dabei gewesen zu sein, hier die nächsten Pralinen aus dem Programm:

16.-18.12.94 um 20:00 Uhr "Das Cabinet des Dr. Caligari" mit Live-Musikbegleitung (Nein, nicht schon wieder eine der zahlreichen Klavier - oder Wurlitzerorgelbegleitungen, diesmal was Neues: Kontrabass & Sax). Die restaurierte Fassung von "Laurence of Arabia" (OmU) als Weihnachtsschinken am 22. /23. & 25. 12. 94 um 20: 00 Uhr. Außerdem eine Schwarz-Weiß-Silvesterfete (Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Silvesterfete und einer Sylvesterfete, Robert ? ) mit Live-Musik (die allseits bekannte Mambo Mafia, eine Latinformation um Peter Koch), Büffet und den auf Leinwand raren Slapstick Sketchen von Laurel und Hardy. An Weihnachten gibt es zu später Stunde John Landis' "Kentucky Fried Movie", wer also der Verdauung von Weihnachtsgans u. ä. nachhelfen will, finde sich am 23. 25. 12. um 0: 15 Uhr im Kino ein.

Eine Erstaufführung ist diesen Monat mit "Romeo ¡s bleeding" auch dabei, neben dem "Schrei in der Stille", ein Film im Stile David Lynchs, der nach Roberts Worten zu Unrecht viel zu früh in der Versenkung verschwunden ist.
Ein schönes und anspruchsvolles Programm, wie man sieht; und wer den Weg immer noch nicht findet: selber schuld.

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

Schlagworte: Kino

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