GRIP 70

16.12.2024

Stabwechsel an der HfG

Von Redaktion

Zwei Jahrzehnte lang hat er den Filmnachwuchs in Rhein-Main mit beeinflusst. Im Herbst ist Bernd Kracke, Leiter der HfG Offenbach, im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand gegangen. Insgesamt 25 Jahre lehrte er an der HfG, 18 Jahre war er ihr Präsident. Bei seiner Verabschiedung in Offenbach verlieh ihm Ministerpräsident Boris Rhein den Hessischen Verdienstorden. Die Hochschule habe sich unter seiner Leitung beeindruckend entwickelt, sagte er. „Durch ihn ist die Hochschule ein offener und kreativer Ort, an dem nicht nur Kunst und Design, sondern auch Gesellschaft und Zukunft gestaltet werden“. Während seiner Amtszeit führte Kracke 2010 die Möglichkeit zur Promotion an der Hochschule ein und integrierte zusammen mit dem Land Hessen die Höchster Porzellanmanufaktur in die Hochschule für Gestaltung. Er gründete das innovative CrossMediaLab als Forschungs- und Experimentierplattform zur Vernetzung analoger und digitaler Technologien und deren künstlerischer Anwendung. Kracke war zudem Mitbegründer, Vorstandsmitglied und Präsidiumssprecher der Hessischen Film- und Medienakademie. Als Initiator der B3 Biennale des bewegten Bildes beeinflusste er die Medienkunstszene in bedeutendem Maße. Aus dem Ruhestand heraus hat er auch die diesjährige neunte Ausgabe des Frankfurter Festivals geleitet. Unter seiner Leitung habe sich die Hochschule zu einer Einrichtung entwickelt, die die Region entscheidend präge und gleichzeitig national und international bestens vernetzt sei, so Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Krackes Nachfolgerin ist Professorin Dr. Brigitte Franzen. Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze der Hochschule. Die 1966 geborene Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin war zuvor seit 2021 Museumsleiterin des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt am Main. Ihr erstes großes Thema als HfG-Präsidentin wird die Gestaltung des 140 Millionen Euro teuren Neubaus der Hochschule im Hafenviertel sein. Der Bau soll in 2026 beginnen und bis 2030 vollendet sein. Dann werden alle Disziplinen, Ateliers und Werkstätten sowie alle Lehrenden und Studierenden auf einem großen Campus vereint sein. Red/BKS

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

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